16.06.2025, 20:36   #1

Hobbyfotograf

Immer wieder sieht man Aktfotos , die in Lost Places entstanden sind. Auf den ersten Blick bieten diese Orte viel Diskretion, da zufällige Passanten oder Wanderer ausgeschlossen sind. Deswegen war ich auch sehr interessiert, als mir ein Model jetzt solche Aufnahmen vorschlug und selber Hinweise auf geeignete Lost Places aus einem entsprechenden Forum gab. Ob Bauernhof, alter Schießstand oder Bürogebäude: Die Locations waren wirklich sehr fotogen, doch in den Kommentaren der Besucher standen auch Hinweise, die zu bedenken geben.

Sicherheitsdienste, Polizei und anschließender rechtlicher Ärger (z.B. Hausfriedensbruch wegen Aufdrückens einer Eingangstür) sind da vielleicht noch die geringsten Probleme. Immer wieder wurde aber in dem Lost-Place-Forum von der Gefahr berichtet, Obdachlosen zu begegnen, die sich dort aufhalten und vermutlich nicht gestört werden wollen; ein Mann sei sogar erkennbar bewaffnet und aus einem Keller sei Schreien und Weinen zu hören gewesen. Die geschilderte Atmosphäre schien mir für entspanntes Fotografieren nicht geeignet und die Umgebung für das Model eventuell sogar gefährlich.

Mich würden eure Erfahrungen mit Fotoshootings in solchen alten Gemäuern interessieren. Kann man diese Risiken reduzieren oder sind sie einfach zu akzeptieren? Der eventuelle Verlust von Ausrüstung ließe sich bei einem schnellen Rückzug eventuell verschmerzen, körperliche Schäden jedoch nicht.

16.06.2025, 20:49   #2

Hobbyfotograf

Hi Jochen, ich fürchte, meine Erfahrungen nützen heute wahrscheinlich nicht mehr viel. Ich war zwar wiederholt mit Models in lost places unterwegs, aber
- das war zwischen 1982 und 1995
- in eher ländlichen Regionen, wo kaum mit einer "Nachnutzung" solcher Immobilien zu rechnen ist (höchstens welche mit vier bis acht Beinen), und wo es auch keine Wachdienste gibt
- Das abzuschätzende Risiko war eher die statische Stabilität. Aber ich bin Bauingenieur, also vorbelastet, so etwas abzuschätzen Das war auch hilfreich in Sachen Zugang und überhaut auffinden socher Locations - oft genug Immobilien im Altbestand vor einem größeren Umbau, teilweise auch noch in der Bauphase
Fall es konkrete Fragen gibt, bitte per pm, da kann ich auch detailierter antworten
Gruß Ulf
16.06.2025, 21:30   #3

Hobbyfotografin

Hallo Jochen, 
das Problem dabei ist das solche " Lost Places" meistens nicht wirklich "lost" sind. Da gibt es immer irgendwelche Eigentümer oder Verwalter. Das ganze kann schnell mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch enden. Sobald ein Gelände Umzäunt ist und du diese Umzäung überwindest, auch wenn der Zaun kaputt ist, begehst du Hausfriedensbruch. (Und eine Überwachungskamera ist meist auch immer in der nähe 😉 ) Daher rate ich dir davon eher ab. 
Noch dazu die Gefahren auf diesen Geländen ( insbesondere Militärische Objekte) sind häufig "Fußangeln" in Form von Drahtresten, Stacheldraht und ähnliches. Ich würde dir aus diesen Gründen eher davon abraten. Siehts du auch bei den ganzen Youtubern die Urbex machen, Die haben fast alle schon mal einen gelben Brief vom Gericht bekommen. 
LG Katja
16.06.2025, 21:36   #4

Hobbyfotograf

@Katja Harder
Für den größten Teil Deutschlands gebe ich Dir recht. Aber man muß sich ja nicht so einengen.....Lost Places gibt es weltweit, und teilweise auch abseits jeglicher Zivilisation.

 

17.06.2025, 21:08   #5

Hobbyfotograf

Man sollte sich wegen der möglichen Gefahren nicht zu sehr verrückt machen. Eine Anreise mit dem Pkw über deutsche Straßen ist mindestens ebenso gefährlich.

Solange man den Kopf eingeschaltet läßt und notfalls zusätzlich aufs Bauchgefühl hört, wird nix großartigen passieren.
Was ich immer nur dringlichst anraten kann, ist die Location vor dem Shooting zur selben Uhrzeit zu besuchen, um zu sehen, wie es da aussieht. Und dann auch gleich mal das Licht checken und sich die entsprechenden fotografischen Möglichkeiten anzusehen.
Dann kann man bei eigentlichen Shooting direkt los legen und hat etwaige Zusatzausrüstung (Besen, Handfeger, Zeckenpinzette oder sonst was) dabei.

Allerdings halte ich Lost Places für Aktshootings oft überbewertet. Oft passen sie mir nicht zum gewünschten Bild. Ich persönlich fotografiere Akt am liebsten in der Natur, wenn es außerhalb des Studios sein soll.

 

18.06.2025, 09:43   #6

Hobbyfotograf

"Eine Anreise mit dem Pkw über deutsche Straßen ist mindestens ebenso gefährlich." - Ein wahres Wort!
"Allerdings halte ich Lost Places für Aktshootings oft überbewertet....." Kann sein, muß nicht sein. Der Kontrast morbides Umfeld - hübsches Model kann durchaus interessant sein. Auch für Fantasy / Cosplay / SF-Szenarien wird man bei LP oft fündig. Aber natürlich ist das kein Selbstläufer. Ich hab in Sachen Akt schon die verrücktesten Locations aufgesucht (Baustellen, Dachlandschaften, Ruinen, Friedhof, Natur im Hochgebirge.....) Das einzige, was mir in der Sammlung fehlt, sind Kirchen-Innenräume - leider wird in D Religionsfreiheit höher bewertet als Kunstfreiheit. Das war zwar in Teilen D's nicht immer so (in meiner Region aber schon), aber gerade dort hat sich das ja nahezu ins Gegenteil verkehrt.
20.06.2025, 13:32   #7

Hobbyfotograf

Danke für die ziemlich eindeutigen Meinungsäußerungen! Im Zweifelsfall lieber auf den Besuch eines Lost Place verzichten bzw. vor Ort größtmögliche Umsicht walten lassen.
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