31.01.2023, 13:22   #1

Hobbyfotograf

Nach welchen Kriterien beurteilen wir eigentlich Fotos? Mich interessiert wie ihr darüber denkt.

Wie geht eigentlich konstruktive und objetive Bildbesprechung? Und kann man das lernen?

Dazu würde ich gerne eure Ansichten hören. Ich finde Bildbesprechungen wichtig für die eigene fotografische Entwicklung. 

Mit der Zeit habe ich gemerkt, es gibt durchaus objektive Qualitätsmerkmale für Fotos. Es reicht einfach nicht aus Bilder nur aus einem subjektiven, sprich emotionalen Blickwinkeln zu betrachten und zu beurteilen. Das greift meiner Meinung nach zu kurz. Ein Beispiel. Ich mag keine Landschaftsfotografie. Dafür liebe ich Makroaufnahmen. Ich weiß, das Beispiel hinkt. (ich mag übrigens beides)
Sind nun Makroaufnahmen die besseren Aufnahmen? Nein, natürlich nicht. Mich sprechen Makroaufnahmen einfach besser an.

Aber wie schaffe ich es nun, eine gute Landschaft- , Akt-, Street-, Porträtaufnahme so zu beurteilen, dass ich hinterher behaupten kann, es ist sachlich und objektiv geschehen? Was macht ein gutes Foto denn nun aus? 


Bin gespannt auf eure Beiträge und hoffe auf rege Beteiligung. 




31.01.2023, 18:40   #2

Hobbyfotograf

ok....ich würde mich auch gerne bessern....
In der Schule haben mich Bildbesprechungen schon an den Rand der Verzweiflung gebracht. Mit Landschaftsfotos kann ich auch selten etwas anfangen.
Ich bin bereit diesbezüglich etwas zu lenen.
31.01.2023, 19:14   #3

Hobbyfotograf

Eine absolut objektive Beurteilung der inhaltlichen Qualität ist nicht wirklich möglich. Jegliche Beurteilung geschieht stets in einem persönlichen sowie gesellschaftlichen Kontext. Schließlich reden wir hier nicht von physikalischen Größen wie Länge oder Masse, die ojektiv gegen international anerkannte Normale gemessen werden können.
Aber warum sollte eine solche Beurteilung bei Fotos wünscheswert sein? Fotografie ist kein Leistungssport. Oder doch? 🙂
Und was macht ein "gutes" Foto aus?
Sicherlich nicht eine maximale "Schärfe" (wobei "Schärfe auch nur ein subjektives Empfinden ist) oder ein gleichmäßiges Belichtungshistogramm.
Viel eher, das es beim Betrachter einen Eindruck hinterläßt. Und wenn man es schaft, bei einer Mehrzahl der Betrachter den gewünschten Eindruck zu hinterlassen, dann hat man schon mal einiges richtig gemacht.

31.01.2023, 19:34   #4

Hobbyfotografin

@Norbert Dreyer

 Dazu gibt es meiner Meinung nach eine sehr guten Artikel
https://web-done.de/fotografie/bilder-richtig-kritisieren-bildkritik/
Fotos sind etwas sehr persönliches, und daher ist konstruktive Kritik sehr schwierig.
Und wie schon Jochen schreibt, objektive Kritik, sei sie gut oder schlecht, gibt es nicht, Kritik ist immer subjektiv.

Und man sollte Kritik nicht überbewerten. Wir sind alle nur HobbyfotografInnen und im Lernen. Und lernen kann ich auch sehr gut, indem ich mir Fotos der Mitglieder anschaue und mir überlege, warum mir dieses oder jenes gefällt, hingegen anderes nicht. Und das mag für jeden von uns was anderes sein.

31.01.2023, 21:55   #5

Hobbyfotograf

Ich frage mal anders. Wie oder besser gesagt nach welchen Kriterien beurteilt bzw, kritisiert ihr denn Bilder? Geht ihr da nach einem gewissen Schema vor? Oder erfolgt alles nur nach Bauchgefühl?
31.01.2023, 22:12   #6

Hobbyfotograf

Ich versuche mich möglichst mit negativer Kritik und Verbesserungsvorschlägen zurück zu halten.
Weil:
- Ich nicht wissen kann auf was es dem Fotograf ankam.
- Ich sicherlich andere Bildauffassungen habe als der Fotograf.
- Man an jedem Foto, egal wie gut es ist, immer etwas besser, toller oder anders machen kann.
Und ja, natürlich kenne ich das auch von meinen eigenen Bilder, auch von denen die ich zeigen.
Irgendwas hätte man immer selbst gerne besser, toller oder anders gehabt.
- Ich nie wissen kann, was in der konkreten Aufnahmesituation an alternativen Möglichkeiten machbar gewesen wäre.
- Es dem Kritisierten nix hilft, wenn sein Bild mir gefällt, aber ihm selbst nicht.
- Man hinterher eh immer schlauer ist. 😎

Statt dessen sage ich lieber was mir besonders gefällt. Denn dies kann ich sicher sagen. Was es dem Fotografen dann bedeutet, mag er selbst beurteilen oder lässig ignorieren.

01.02.2023, 07:58   #7

Hobbyfotograf

@Norbert Dreyer

 Dazu gibt es meiner Meinung nach eine sehr guten Artikel
https://web-done.de/fotografie/bilder-richtig-kritisieren-bildkritik/
Fotos sind etwas sehr persönliches, und daher ist konstruktive Kritik sehr schwierig.
Und wie schon Jochen schreibt, objektive Kritik, sei sie gut oder schlecht, gibt es nicht, Kritik ist immer subjektiv.

Und man sollte Kritik nicht überbewerten. Wir sind alle nur HobbyfotografInnen und im Lernen. Und lernen kann ich auch sehr gut, indem ich mir Fotos der Mitglieder anschaue und mir überlege, warum mir dieses oder jenes gefällt, hingegen anderes nicht. Und das mag für jeden von uns was anderes sein.

 Interessanter Artikel. Sagt viel über den respektvollen Umgang miteinander. Danke dafür.

02.02.2023, 18:29   #8

Hobbyfotograf

Ich würde den Begiff - Kritik - hier bei uns eigentlich garnicht so hoch bewerten.
Viele haben generell ein Problem mit dem Begriff.
Ich weiß - Kritik soll hilfreich sein - aber das sieht jeder von seiner Seite her.
Ich würde es viel mehr so sehen, das ich mir ein Bild anschaue und einen Kommentar dazu abgebe, manchmal mit Hinweisen oder einen Tipp dazu.
Dieser Kommentar sollte so formuliert sein, das der andere der das Bild eingestellt hat, sich positiv angesprochen fühlt.
Wenn dann dieser darauf auch noch freundlich reagiert, ist dies doch super.
Dagegen gibt es leider hier bei uns nur wenige Hinweise und Ratschläge wie man ein Bild gestaltet und Aufbaut.
Ist mal ein Gedanke eine Rubrik dazu zu eröffnen.
Daran sollten wir arbeiten.
02.02.2023, 18:47   #9

Hobbyfotograf

@Andreas Bibas

Zu den klassischen Gestaltungsregeln wie z.B. Goldener Schnitt oder Drittelregel gibt es im Internet mehr als genug Quellen, echte Bücher bekommt man zumindest gebraucht fast nachgeworfen. Diese Regeln funktionieren ja auch und erfüllen ihren Zweck. Dazu ist eigentlich schon alles vielfach gesagt und geschrieben worden. Eine weitere Wiederholung hier wäre nur redundant.
Was jedoch durchaus interessant sein könnte, wären Diskusionen über den Zusammenhang aus Bildgestaltung und Bildwirkung.
Denn die klassischen Regeln führen zwar meist zu angenehm zu betrachtenden Eregebnissen, die aber auch schnell langweilig und beliebig wirken können. Erst gezielte und gekonnte Abweichungen von diesen Regeln erzielen überdurchschnittliche Ergebnisse.
Solche Diskussionen könnten vielleicht wirklich für einige zielführend sein.

02.02.2023, 21:48   #10

Hobbyfotograf

@Jochen
Du setzt voraus, dass alle hier im Forum den gleichen Wissenstand in Bezug auf Gestaltungsregeln haben. Das zu glauben fällt mir schwer. Daher ist es meiner Meinung nach schon interessant auch über Gestaltungsregeln im Zusammenhang mit Bildanalyse zu sprechen. In Bezug auf das abweichen von diesen Regeln stimme ich dir absolut zu. 


@Andreas Bibas
Ich bin ganz deiner Meinung. Ich finde es allerdings schade, dass das Wort Kritik so negativ besetzt ist. Sachliche Kritik, dazu wenn sie auch noch konstruktiv ist ist doch was gutes, oder? 

Was in dieser Runde immer noch nicht ausreichend besprochen wurde ist nach welchen Kriterien ein Bild beurteilt wird. Wie macht man das? Daher finde ich eine Rubrik Bildbesprechung zu eröffnen ein richtig gute Idee. 

 

02.02.2023, 22:34   #11

Hobbyfotograf

@Norbert Dreyer

Nein, ich setze natürlich nicht den gleichen Wissensstand voraus, so etwas wäre naiv. Aber ich setzte voraus, das alle die sich dafür wirklich interessieren leicht entsprechende Quellen finden und nutzen. Das Netz und die Bücherregale sind übervoll.
Aber es muss sich ja auch nicht jeder dafür interessieren. Ich kenne Fotografen, die sich gar nicht dafür interessieren und sehr fragwürdige Gestaltungen abliefern, aber dafür inhaltlich sehr dichte und beeindruckend authentische Bilder abliefern. Und ich kenne auch die Gegenextreme, schön im Golden Schnitt, durchdachte Führungslinen und was weiß ich noch alles - aber gähnend langweilige Fotos.

Und Wissen alleine nutzt auch sehr wenig, das sehe ich immer wieder an mir selbst. Wissen nutzt dem Bild nix, aufs Können kommt es an.
Das Können kommt erst beim Machen, Wissen kann dabei hilfreich - muss es aber nicht.
Aber wenigsten habe ich das Wissen um zu sehen warum mein Geknipse Grütze ist. 😎

01.03.2023, 14:10   #12
Als Berufsfotograf halte ich mich bei einer Bildbesprechung meist zurück. Was ich z.B. in FB so lese, sind oft üble Kommentare oder "das kann ich besser". Kritik ist oftmals zerstörend.
Was soll man zu einem Bild schreiben, das einem nicht gefällt, das ggf. unscharf ist oder eine falsche Lichtführung hat? - Man setzt sich da schnell ins Fettnäpfchen, auch wenn man es gut meint. Ich für meine Auffassung z.B. hasse stürzende Linien in der Architektur, es sei denn, sie wäre bewußt angewandt und Teil der Komposition. Aber soll ich das schreiben? Obwohl es in PS heute so einfach ist, schiefe Aufnahmen gerade zu richten?
Oder Portraits, bei denen das Licht auf der "dicken", dem Betrachter zugewandten Seite ist? - Halte ich für falsch, würde mich aber hüten, dazu etwas zu schreiben. Auf FB hat man mich dafür schon mal fast umgebracht.
Ein Foto ist gut, wenn es dem Fotografen gefällt.
Zudem ist dies hier eine Amateur-Fotoseite, da muß man keine professionellen Aufnahmen erwarten. Ich habe viele Kritiken an Fotos gelesen, wobei mir die wenigen Haare zu Kopf standen. Kommentare, aus denen eindeutig hervorging, daß der Schreiben nicht die geringste Ahnung hatte.
Also: ich halte meinen Mund (wenn`s geht...)

Gruß
Winfried
01.03.2023, 18:26   #13

Hobbyfotograf

Danke für deinen Beitrag, Winfried. Ich gebe dir recht. Kritik kann zerstörend sein. Aber wenn du meinen Eingangspost gelesen hast, weißt du es geht mir um konstruktive und sachliche Bildbesprechung. Und meine Frage war, wie geht man dabei vor. Woran erkenne ich ob ein Bild gut ist? Wie erkenne ich es? Gibt da eine besondere Vorgehensweise beim beurteilen von Bildern? Warum tun wir uns so schwer mit Kritik? Und umgekehrt, warum fällt uns sachliches kritisieren so schwer? Bei längerem nachdenken fallen mir noch viele Fragen ein. 

Technisch und handwerklich kann man Fotos schnell beurteilen. Ist es scharf, stimmt die Belichtung, liegt der Fokus richtig, ist es richtig ausgerichtet usw. 

Dann gibt es noch Motivwahl, Bildgestaltung und die vielen verschiedenen Sparten in der Fotografie. Allein Bildgestaltung ist ein großes und komplexes Thema. Das füllt ganze Studiengänge an Kunsthochschulen und es gibt viele Bücher über dieses Thema. 

Sorry, ich schweife ab. Das wollte ich gar nicht. 

 

02.03.2023, 09:50   #14
@Norbert Dreyer

 Viele tun sich schwer, weil sie sich selbst für den besten halten. Ist hier zwar nicht so, wohl aber in Facebook. Ich sehe das in der Astronomie. Kaum hat jemand sein erstes Teleskop gekauft (meist auch noch ein s.g. "Wackeldackel"), dann meint er, andere Anfänger schon beraten zu können (und macht das auch). Ich bin seit 50 Jahren Hobbyastronomer mit eigener, nicht gerade kleinen Sternwarte. Bei manchen Kommentaren dreht sich mir der Magen um. In der Fotografie, die ja mein Beruf ist, ist es manchmal, besser gesagt, recht häufig, auch der Fall.
Wer ene Kamera gerade halten kann glaubt, er könne fotografieren. Mich hat mal jemand runter gemacht, als ich geschrieben hatte, daß ich mit der Nikon D3x arbeite (damals € 8000.- mit kleinem Zubehör ohne Optik). Wenn man mit 10 Jahre altem Equipment arbeitet, könne man ja nicht fotografieren. - Mehr braucht man dazu wohl nicht zu sagen. Gut, ich habe die Fotografie bei Robert Häusser gelernt, einem der damals besten Fotografen Deutsclands und habe danach Fotografie und Kunst studiert. Da lernt man genau das, von dem Du sprichst: Bildaufbau, Bildaussage, eine Geschichte mitdem Bild erzählen.
Zwischenzeitlich poste ich dort nur noch Standards, Kirchenaufnahmen, Landschaften und mein Hobby, Astronomie. Meine "echten" Aufnahmen bleiben im Archiv, die versteht eh keiner oder nur wenige (ich arbeite vorwiegend im Bereich der alten Kunst, Spätgotik als Hauptzweig). Das habe ich als Kunsthistoriker auch studiert. Aber so etwas interessiert zumindest die Leute in FB kaum, nur ganz wenige. Sonnenuntergänge bringen 200 likes, gute Aufnahmen mal gerade 3-5. So schauts aus..... Wie heißt es so schön: Gut ist, was aufdem Marktplatz taugt.

02.03.2023, 10:44   #15

Hobbyfotograf

@Winfried Berberich

 Es freut mich sehr hier einen so kompetenten Fotografen wie dich im Forum zu haben. Und es würde mich sehr freuen dich beim kommentieren von Fotos zu erleben. Ich denke, dass es sehr lehrreich für die Meisten hier wäre, wenn du dein Wissen hier teilen würdest. Ich verstehe aber auch wenn du dich bedeckt halten möchtest. Denn eine Bildbesprechung mit konstruktiver, sachlicher Kritik schüttelt man nicht mal so eben aus dem Ärmel.

02.03.2023, 14:06   #16
@Norbert Dreyer disabled=

 Ich denke schon, daß ich objektiv bin in der Beurteilung.
Man darf aber nicht unterschätzen, daß ich von anderen Voraussetzungen ausgehe, meine Kritik also nicht "amateurgerecht" sein könnte. Trotzdem werde ich es versuchen. Ich kenne viele Amateurfotografen (aus FB und MEWE), die so manchen gestandenen Fotografen locker in die Tasche stecken. Das liegt aber auch daran, daß man uns ganz bestimmte Aufgaben stellt, die wir erfüllen müssen. Das künstlerische und die freie Fotografie bleiben dabei meist auf der Strecke und man wird dadurch zum Fachidioten.
Bei mir sind das viele Skulpturen für Museumskataloge. Da will der Auftraggeber "alles" sehen, - was mich oft ärgert, weil ich eigentlich ganz andere Vorstellungen habe. Das Licht so zu setzen, wie ich es mag, - das mögen die Herren dort meist nicht, also mache ich nebenbei meine eigenen Aufnahmen...

02.03.2023, 14:23   #17

Hobbyfotograf

Ich glaube, man sollte nicht päpstlicher als der Papst sein. Nicht umsonst gibt es ja den Button „Kritik erwünscht“. Wer ihn anhakt, sollte also schon wissen, dass Kritik nicht immer Lob bedeutet. Was mich persönlich betrifft, immer feste draufhauen, nur so erkennt man Fehler und andere Ansichten 🙂

04.03.2023, 18:29   #18
Als Wiedereinstieg hier nach längerer Pause wollte ich über eine Kirche in Bamberg eine Serie veröffentlichen. Da habe ich festgestellt, ich kann nur ein Foto pro Tag veröffentlichen. Premiummitglied möchte ich nicht werden. Also bleibt es bei einem Foto pro Tag. Damit kann ich aber keine Geschichte erzählen, kein Objekt vorstellen. Das empfinde ich als unschön.
Es nutzt keine Kritik, wenn ich Aufnahmen poste, die aus dem Zusammenhang gerissen sind. Also werde ich hier leider keine Aufnahmen posten können, dazu ist mir die Zeit leider zu schade.
Tut mir leid.
20.03.2023, 18:09   #19

Hobbyfotograf

Ein Interessantes Thema das du hier angeschnitten hast.

Es ist schon nicht so einfach Kritiken loszuwerden. Viel schwerer ist es mit den Kritiken auch entsprechend umzugehen die du erhälst.

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema. Anfangs interessierten mich die Kritiken zu meinen Bildern. Ich konnte nicht damit umgehen und habe mich im Nachhinein eher geärgert. Man braucht schon eine Zeit bis man damit umgehen kann. Jedoch wenn man es lange genug macht kann man es sehr gut (oder auch nicht) für seine Arbeit mit Bildern nutzen und viel dazulernen. Allerdings muss man auch trennen bei der Kritik was bringt mich weiter was wirft mich eher zurück.

Eine Info "tolles Bild" schmeichelt auch mir aber ich würde lieber Kritiken hören wie "ist mir zu düster, würde ich mal so probieren", damit kann ich mehr arbeiten. Das soll nicht heissen, verändere deine Bilder bis sie dem Kritiker gefallen, sondern denke mal darüber nach, ob es dir was bringen würde oder eher nicht.

Wenn jemand mein Bild kritisiert , egal ob positiv oder negativ freut es mich schon allein wenn ich merke , ah da macht sich jemand Gedanken gemacht und beschäftigt sich mit meiner Arbeit und das ist mehr Wert als alles andere.

Auch wenn ich ein Bild kritisiere heisst das , ich beschäftige mich länger mit dem Bild und das sollte dem Kritisierten schon zeigen, oh da macht sich einer die Mühe mi meinem Bild. Er Interessiert sich für meine Arbeit. (Oder er ist massiv genervt über meine Massenpräsentation)

Aber nun zum eigentlichen Thema.
Ja es gibt Regeln aber auch die können manchmal sehr nervend sein. Aber sie können auch helfen einfach mal ein Thema zu beschreiben.
Das erste was ich bei einem Bild sehe - wurde es ausgerichtet? Fällt der Turm gleich um oder läuft das Bild gleich aus , da der Wasserspiegel nach der Seite abfällt. Das liegt nicht daran dass ein Bild 200% gerade sein muss sondern dass überall gerade Linien angezeigt werden und dem Auge dann direkt auffällt, oh ist das Ungerade?

Ganz helle stellen oder dunklere Flecken fallen auch sehr schnell ins Auge und dann ist es vorbei. Das Auge fixiert nicht mehr das eigentliche Motiv sondern die Flecke

Wirkt das Bild so dass ich alles erkunden möchte oder eher Blick - das kann weg. Es muss mich für einen Moment Innehalten lassen. Dann hat es schon gewonnen.

Viele Dinge fallen einem erst dann auf wenn man schon tausende Bilder gesehen hat. Dann genügt Ein Blick und du siehst alles über das du reden kannst. Das Gute setzt sich in irgendeiner Ecke fest und du wirst beim nächsten fotografieren merken , du kommst irgendwann in die Situation dass dir beim fotografieren diese Dinge durch den Kopf gehen und du vermeidest sie oder setzt sie Kreativ für dein Bild ein.
04.07.2023, 20:15   #20
Profilfoto
Reinhard Witt

@Jochen Petry Sehr gut Jochen, ich stimme Dir vollumfänglich zu. Erst die Regeln lernen und dann brechen. Im positiven Sinne natürlich. Und dabei ruhig ein wenig Mut beweisen. 🙂 Das kann natürlich bei den Altvorderen auf Ablehnung stoßen, aber nur nicht entmutigen lassen... 

 

16.11.2023, 22:05   #21

Hobbyfotograf

@Norbert Dreyer

 
Ich bin mir nicht sicher, ob eine Bildkritik überhaupt objektiv geht. Für technische Merkmale sicher. Wobei man da manchmal auch schon schauen muss, ob nicht perfekte technische Merkmale nicht schon künstlerische Gestaltungsmittel sind.

Ich mag übrigens auch nicht alle Arten der Fotografie. Dazu halte ich dann meistens einfach meine Klappe.

"Was macht ein gutes Foto denn nun aus?" Naja, es sollte irgendwem gefallen. Am Besten schon mal dem, der es gemacht hat.

17.11.2023, 08:40   #22

Hobbyfotograf

@Winfried Berberich

 1 Foto pro Tag: Ich hatte schon vorgeschlagen, daß man dies auf ein wöchentliches Limit ändern sollte. Muß de facto ja nicht mehr sein, aber würde Serien ermöglichen. Alternativ wäre eine größere Datei denkbar, sodaß man eine Serie in einen gemeinsamen Rahmen montieren kann, und es dann "ein" Bild ist.

21.11.2023, 21:48   #23

Hobbyfotograf

Zuerstmal finde ich die hier im Thread gestellte Frage ziemlich spannend.
Kritik geben scheint mir genauso schwierig zu sein, wie dieselbe entgegen zu nehmen. Für mich eine Frage der Bereitschaft von beiden ehrlich mit sich selber und dem jeweils anderen zu sein - sein zu wollen.
In der heutigen Bilderflut ist es doch schon toll überhaupt eine Reaktion auf ein Bild zu bekommen und wenn sich jemand die Zeit nimmt seine Eindrücke - vielleicht sogar mit Änderungsvorschlägen - zu kommentieren finde ich das Bemerkenswert - wie dieses Wort es bereits ausdrückt, der Feedbackgeber anscheinend auch. Jackpot also und ehrlich gesagt freut mich ein "Like" natürlich auch. Mit "nur" Likes kann ich llerdings weniger anfangen und wachsen, dazu lernen, vielleicht eine andere Perspektive einnehmen, mich in den/die Betrachter versetzen.

Natürlich gibt es "objektive" Regeln bezüglich Bildkomposition, die funktionieren. Nur manchmal wollen sie gebrochen werden, sonst wirkt ein Bild technisch perfekt, aber sterlil und berührt einen nicht. Da kommt der subjektive Aspekt auf emotionaler Ebene zum tragen, wie allgemein in der Kunst, Musik usw. bekannt.

Also nur zu bei meinen Bildern gebt es mir bitte, ich brauche das! :-))) 
Spass beiseite. Ich gebe Feedback meist nach Bildkompositionsregeln UND intuitiv.
Schätze eure Aufmerksamkeit, Ehrlichkeit auf jeden Fall. LG von mir
24.02.2024, 11:49   #24
Profilfoto

Moin zusammen, interessante Ansätze lese ich hier.

Ich halte es so das wenn ein Bild mich anspricht beschäftige ich mich damit. Und dann versuche ich sachlich zu bleiben. Leider sind gerade die Menschen mit mM Scheissbildern so übertrieben selbstbewusst das es weh tut. Bei dieser Spezies verkneife ich mir das teilen von Gedanken zum Bild. Ich beginne meistens mit dem Positiven warum mir das Bild aufgefallen ist. Und dann was ich anders gemacht hätte bzw. mir besser gefallen könnte. 
Meine Frau hatte vor vielen Jahren nur Posives zu meinen Bildern zu sagen. Heute ist sie meine härteste Kritikerin und das ist auch gut so 😉 .

BG Wolfgang 
24.02.2024, 12:21   #25
Profilfoto

Aloha Freunde der Farbenfrohen Fotowerke, 

Dein Beitrag ist Klasse.

Ich teile eure Meinung bezüglich der konstruktiven Kritiken auf Fotocommunity-Seiten. 

Ich finde jeder sollte die Fähigkeit besitzen sich selbst zu reflektieren und zu wissen was man den Menschen, die ihre Kunst mit anderen teilen, sagen möchte und kann ohne Überheblichkeit. 

Ich habe vor kurzem ein Video von Christian Anderl gesehen welches ich nur zu gerne jedem Empfehle der sich ein wenig mit sich selbst auseinandersetzen möchte was die Fotokunst angeht. 

Ich verlinke das mal hier: 

https://youtu.be/aDWHZJg8bVA?si=FYl5AP6afHNkPWJ5

Ich denke wir sind alle stolz auf unsere Werke und zeigen sie deshalb auch gerne anderen. Evtl um zu wachsen, konstruktive Sichtweise anderer zu lesen oder für die eigene Wertschätzung. Alles plausible und berechtigte Gründe.

Und genauso ist es wichtig den anderen als Menschen und Individuum zu sehen und nicht als einer von Millionen. So wie einem eben selbst entgegengetreten werden soll. 

In diesem Sinne 

🐻son 



25.02.2024, 14:59   #26
Profilfoto

Moin zusammen, 
Ich denke jeder kann jedes Bild beurteilen, selbst er es nicht besser kann. Man kann auch eine Mahlzeit beurteilen ohne kochen zu können. Man sollte nur sachlich dabei bleiben. Genauso sollte jeder der öffentlich Bilder zeigt mit Kritik pro oder contra umgehen können. Wenn nicht einfach den upload verkneifen. Nur weil das persönliche Umfeld aus Höflichkeit lobt ist nicht zwangsläufig alles super. Mir sind 5 konstruktive Contras lieber als 1 geheucheltes Lob. 
Warum ist es eigentlich möglich per Taste zu liken aber ein dislike wird nicht angeboten ?
25.02.2024, 22:04   #27

Hobbyfotograf

@Wolfgang Weh

 "dislike" halte ich nicht für eine gute Idee. Wenn ein Bild nicht ankommt, sollte man auch äußern, warum. Sonst wäre es reine Miesmache.

25.02.2024, 22:10   #28
Profilfoto

@Ulf Simon sorry aber like ohne dislike ist indiskutabel und beides ist nonverbal. Wer seine Meinung nicht verbal ausdrücken kann oder will sollte hier nicht mitspielen 

 

26.02.2024, 06:28   #29

Hobbyfotografin

@Wolfgang Weh

 Nun frage ich mich, wo deine Fotos sind, die ich/wir beurteilen können? 
Dislikes sind für mich ein No go. Das ist lediglich verletztend. 

26.02.2024, 07:04   #30

Hobbyfotograf

hi but if one of your photos gets 100 comments and another gets zero, I'm going to extremes just to make the point clear, can't you still understand that they didn't like the zero one? excluding the likes of friendship and sympathy, if I only get the likes of my friends it means that perhaps it is not this great photo that I thought. The fairy tale of criticism that is accepted without problems, well I think it's a fairy tale, in public people say that they accept criticism but as soon as you touch it they get angry, even if you do it in a polite way, you have to tread lightly. I think criticism can work in private if there is friendship and confidence but not in public. I'm not talking about myself in particular, I'm talking about what I see and read. personally if I can't say anything nice I prefer to keep quiet, unless there is a photo that I like a lot and in my opinion it could be improved with little effort, sometimes I can't resist having my say, but that's a few cases :D hello everyone !
 
2756 Aufrufe | 72 Beiträge